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Heute weckt mich wieder der Wecker meines Handys. Endlich schlafe ich mal durch. Mich erwartet ein vorzügliches Frühstück. Beim Packen merke ich dann, dass ich den Regenschirm gestern im Restaurant liegen gelassen habe. Beim Aufnehmen des Rucksacks kommt es noch schlimmer: Die Hexe schießt einmal durchs Kreuz. Mühsam renke ich mich zurecht und bin glücklich, so viel von der Feldenkrais-Gymnastik behalten zu haben. Erst ein Gang zur Porta Nigra, dann zum Dom, dann zum Restaurant von gestern, das glücklicherweise schon aufhat, und nach einigem Suchen ist mein Schirm auch gefunden. Gerade, als ich meine Postkarten frankiere, spricht mich eine Dame an, wir kommen ins Gespräch und gehen zusammen einen Kaffee trinken. Es ergibt sich ein fruchtbarer Gedankenaustausch zum Pilgern, zum Ehrenamt und zur Kinderbildung. Das passt herrlich in meine Gedanken auf dieser Pilgerfahrt. Erst kurz vor 11:00 Uhr mache ich mich auf den Weg hinaus aus Trier. In der Benediktinerabtei St. Matthias bekomme ich noch meinen Pilgerstempel und kaufe ein Geburtstagsgeschenk für meine Mutter. Dann geht es immer geradeaus an der Mosel entlang nach Konz. Dort verlaufe ich mich erst einmal. Doch so habe ich eine halbe Stunde Stadtrundgang gewonnen. Weiter bis Tawern folge ich dem Radweg durch Feld und Flur.

In Tawern erwartet mich ein sehr schönes Dorfcafé, in dem ich ausgiebig Pause mache und mein Büchlein fülle. Zwei der nächsten Orte heißen Kümmern und Fisch. An der Jakobskapelle merke ich, dass ich meinen heutigen Zielort Mannebach schon zwei Kilometer hinter mir gelassen habe. Also stellt sich die Frage, ob ich sechs Kilometer weiter bis Merzkirchen oder zwei Kilometer zurück laufe. Ich entscheide mich für das Zurück und gehe der Einfachheit halber an der Landstraße entlang. Diese Entscheidung bereue ich nicht, als ich mein antik eingerichtetes Fürstenzimmer betrete. Abendessen gibt's dann in der originell und gemütlich eingerichteten Gaststube des Mannebacher Brauhauses. Ich sitze auf einer Kirchenbank an einer Hobelbank und genieße meinen Brauhausteller.


Detailliert bekomme ich den Weg nach Merzkirchen beschrieben. Ich schreibe mit und hoffe, morgen aus meinen Notizen schlau zu werden. Dann haben wir das Thema „Gasthofsterben", was mich auf diesem Weg die ganze Zeit begleitet. Das und das Sterben der „Tante-Emma-Lädchen" ist der einzige Blick zurück, den ich mir erlaube. Doch ich bin sicher: So, wie vieles andere ein Revival hatte, werden es auch die Dorfgasthöfe und diese Läden haben.


Danach ist wieder genug Ruhe für einen Abschnitt im „Peace"-Büchlein. Wenn ich in diesem Tempo weiterlese, wird das Büchlein mich noch auf vielen Caminos begleiten. Und das sagt ja auch der Titel des Büchleins: „Peace is every step." Nur in ganz kleinen Schritten mag ich die Weisheiten von Thich Nhat Hanh verarbeiten. Doch ich habe schon gemerkt: So kommen sie bei mir an, geben mir meine Version von Frieden.

 

Schwan an der Mosel auf der dreizehnten Etappe meiner Pilgerfahrt auf der Via Coloniensis: Trier → Mannebach in meinem Google Album:

Schwan an der Mosel auf der dreizehnten Etappe meiner Pilgerfahrt auf der Via Coloniensis: Trier → Mannebach in meinem Google Album:

 

Hier der Start- und der Endpunkt der Etappe am 27. September: Trier → Mannebach.

 

Mehr Information zu dieser Etappe auch auf fernwege.de:

http://www.fernwege.de/d/jakobsweg/koeln-schengen/013/index.html

Bei fernwege.de eine etwas andere Etappemaufteilung.

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